Feuerwehr dichtet Salzsäure-Leck im Bad Bellinger Thermalbad ab

Austretende Salzsäure in der Balinea-Therme in Bad Bellingen hat den Gefahrgutzug der Feuerwehr auf den Plan gerufen.

Die bekam die Situation schnell in den Griff.

Havarie im Technikbereich der Balinea-Therme: Am Donnerstagabend sind geringe Mengen von Salzsäure im Untergeschoss des Thermalbades, wo die Technik für die Wasseraufbereitung untergebracht ist, ausgetreten. Eine Gefahr für Badegäste und das Personal bestand allerdings zu keiner Zeit – das ergaben fortlaufende Schadstoffmessungen der Feuerwehr.

Es war kurz nach 21.30 Uhr, als ein Mitarbeiter der Balinea-Therme beim routinemäßigen Rundgang einen ätzenden Geruch feststellte und unverzüglich die Feuerwehr Bad Bellingen alarmierte. Weil bei der Alarmierung der Geruch als "Ammoniakgeruch" beschrieben wurde, forderte Kommandant Marco Mayer den Gefahrgutzug der Feuerwehr Müllheim an. Zwischenzeitlich wurde das Thermalbad von den Bediensteten geräumt. Weil die reguläre Schließung zu dem Zeitpunkt ohnehin bevorstand, waren nur noch wenige Badegäste anwesend. Im Technikbereich hatten sich der Geruch und damit die verdampfende Salzsäure nur begrenzt ausgebreitet. Da nur geringe Mengen ausgetreten waren – die Feuerwehr schätzte die Menge auf eine halben bis einen Liter – verdünnte sich das entstandene Gas mit der Umgebungsluft derart, dass es sich bereite einige Meter weiter nicht mehr nachweisen ließ.

Die Feuerwehrleute aus Bad Bellingen sicherten das Gebäude und warteten die Ankunft des Gefahrgutzuges ab. Vom ersten Moment an wurden Schadstoffmessungen vorgenommen, um eine mögliche Ausbreitung kontrollieren zu können, erklärte am Ende des Einsatzes Kommandant und Einsatzleiter Marco Mayer. Unterstützt wurde er von der gemeinsamen Führungsgruppe der Feuerwehren Schliengen, Kandern und Bad Bellingen. Vor Ort war auch Kreisbrandmeister Christoph Glaisner, der nach Beendigung des Einsatzes allen Kräften für die umsichtige und professionelle Einsatzabwicklung dankte.

Nach Eintreffen des Gefahrgutzuges wurden die ersten Kräfte mit Chemikalienschutzanzügen ausgerüstet. Nach einer kurzen Einweisung des dreiköpfigen Trupps, darunter Müllheims Kommandant Michael Stöcklin als Abschnittsleiter "Front", ging der Trupp vor und konnte schnell die Leckage an einer Leitung finden, die Salzsäure in eine Dosieranlage führt, wo die notwendige Chlorkonzentration für das Badewasser erzeugt wird. Mit Fotodokumenten, die der Trupp aufgenommen hatte, konnten Einsatzleiter Mayer, der Zugführer des Gefahrgutzuges, Tobias Wehrle, und Kreisbrandmeister Glaisner sich buchstäblich ein Bild von der Einsatzsituation machen und die weitere Vorgehensweise absprechen, nachdem auch der Fachberater Chemie der Feuerwehr, Marco Frey, seine Einschätzung abgegeben hatte. Ständige Schadstoffmessungen dokumentierten, dass schon wenige Meter von der Leckage entfernt, das Chlorgas nicht mehr nachweisbar war, sodass keinerlei Gefahr bestand.

An der Einsatzstelle, die erst nach Mitternacht aufgelöst werden konnte, waren 60 Einsatzkräfte der Feuerwehren Bad Bellingen und Müllheim tätig. Unterstützt wurden sie von Polizeikräften und von Helfern des Deutschen Roten Kreuzes aus Bad Bellingen, die für Getränke und ein kleines Vesper sorgten. Abgeschlossen werden konnte der Einsatz, als die Kräfte des Müllheimer Gefahrgutzuges die geringe Menge mit einem speziellen Bindemittel weitgehend binden konnte und das Leck abgedichtet war, nachdem eine Dosierungspumpe abgeschaltet war.

Vorsorglich wurde die Kläranlage über das Ereignis unterrichtet. Informiert wurden unter anderem auch die Ortspolizeibehörde und das Umweltschutzamt des Landratsamtes. Der Bademeister, der bei dem Rundgang die Havarie entdeckte, wurde vorsorglich vom DRK-Rettungsdienst untersucht, konnte aber ohne weitere Beeinträchtigungen den Einsatzort verlassen. Vor Ort unterstützten Mitarbeiter der Balinea-Therme die Feuerwehrleute mit Informationen.

mps